Extrem sattes Purpur mit violetten Reflexen. Das dunkelfruchtige Bouquet versprüht viel Brombeeren und Alpenheidelbeeren, im zweiten Ansatz Lakritze und auch ganz fein rauchige Konturen aufweisend. Komplexer Gaumen, reife Tannine und eine schöne Fülle zeigend, er bleibt dabei aber elegant. Das ist grosser Bordeaux; viel Aromatik bei nicht zu fettem Körper. Es ist das zweite Mal, dass ein roter Fieuzal bei der Primeurverkostung diese hohe Punktezahl bekommt. Das letzte Mal war es beim Jahrgang 2010. Das wird ein spannender Léognan-Value!
Kommentar von René Gabriel:
VOM LEHRLING ZUM MEISTER
Stephen Carrier ist seit rund acht Jahren für die Weine von Château de Fieuzal verantwortlich. Bevor er im Süden von Pessac-Léognan zu arbeiten begann machte er u.a. Station auf Cloudy Bay (New Zealand), Newton (Kalifornien) und Lynch-Bages (Pauillac). Ich war vom roten Fieuzal 2015 das erste Mal bei der Subskription so richtig begeistert und wir entschlossen uns, ihm spontan einen Besuch abzustatten.
Warum der rote Fieuzal irgendwie anders und besser sei fragte ich ihn. «Beim Weisswein hatte ich sehr schnell Erfolg und beim Rotwein musste ich erst noch etwas in die Lehre gehen. Vielleicht wollte ich da einfach irgendwie mit dem Kopf durch die Wand. Ich setze jetzt mehr auf eine längere, schonende Kaltmazerartion vor der eigentlichen Vergärung. Dabei gewinne ich zwei Effekte: Erstens ist die dunkelbeerige Aromatik intensiver und zweitens sind die Tannine sanfter».